Wir freuen uns sehr, Christoph Krause als einen der führenden Köpfe der digitalen Transformation des Handwerks zu unserem Expertennetzwerk zählen zu dürfen. Als erfahrener Begleiter von Handwerksbetrieben durch den Einsatz innovativer Technologien, wie Künstlicher Intelligenz, hat er einen einzigartigen Blick darauf, wie digitale Werkzeuge das Handwerk verändern können. Seine praxisorientierte Herangehensweise und die Zusammenarbeit in Formaten wie Barcamps machen ihn zu einem wertvollen Impulsgeber für das Handwerk von morgen.

DHA: Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Neulistung als Referent bei der Deutschen-Handwerker-Akademie! Was hat Sie dazu bewogen, bei der Deutschen-Handwerker-Akademie dabei zu sein?

In meiner Arbeit mit Handwerksbetrieben und dem Mittelstand merke ich, wie wichtig praxisnahe Wissensformate sind, um ins Handeln zu kommen. Es braucht gute Inhalte und viel Raum zum Ausprobieren, damit Zukunftsthemen wirklich greifen. Deshalb bin ich bei diesem Netzwerk gerne dabei.

DHA: Ihr Engagement im Handwerk im Bereich der digitalen Transformation und der Anwendung von Künstlicher Intelligenz ist beeindruckend. Welche Entwicklungen in diesen Bereichen begeistern Sie derzeit am meisten?

Mehr Zeit für echtes Handwerk und echte Leistung – das begeistert mich. Mit den richtigen KI-Tools können wir heute schon enorme Zeit einsparen, Daten analysieren, die uns sonst verborgen blieben, und den Fachkräftemangel abfedern. Die vielen positiven Praxisbeispiele motivieren mich, denn dahinter stehen großartige Unternehmerinnen und Unternehmer, die ihre Zukunft aktiv gestalten.

DHA: Sie sind häufig bei Barcamps dabei, bei denen Sie gemeinsam mit Handwerksunternehmern an konkreten KI-Lösungen arbeiten. Was fasziniert Sie an dieser Art von Veranstaltungen und welche besonderen Ergebnisse konnten Sie durch solche Zusammenarbeit bereits erzielen?

Barcamps bringen uns vom Denken ins Handeln. Digitale Lösungen brauchen Netzwerke aus Coderinnen, Programmierern und Automatisierungsexperten, die den Betrieb wirklich verstehen. Nur durch direktes Ausprobieren und Testen gelingt die erfolgreiche Implementierung. Machen statt reden – das ist der Schlüssel.

Christoph Krause beim Barcamp

DHA: Wie können Handwerksbetriebe von solchen Barcamps und der intensiven Auseinandersetzung mit Innovationen profitieren? Haben Sie Beispiele von erfolgreichen Umsetzungen aus der Praxis, die Sie mit uns teilen können?

Beide Seiten profitieren: Das Handwerk bekommt die passgenauen digitalen Lösungen, und die „Digitalen“ können ihre Innovationen gezielt skalieren. Ob Produktionsprognose in der Bäckerei, die Bewertung von Schäden auf Dächern, die Automatisierung des Angebotsprozesses oder intelligente Robotik. Aber auch kleine Projekte können schon helfen. Wie kann ich beispielsweise das erste Kundengespräch mit KI führen und diese Daten auswerten, wie kann ich ein Teil sich wiederholender E-Mails mit KI beantworten lassen oder wie das Protokoll auf der Baustelle automatisiert zusammenfassen. Die Themen von KI sind so vielfältig wie das Handwerk selbst.

DHA: Welche Rolle spielt kontinuierliche Weiterbildung und der Austausch von Ideen, wie sie bei Barcamps stattfinden, für die Innovationskraft im Handwerk?

Bei keinem anderen Format lerne ich in so kurzer Zeit so viel Relevantes. Der Vorteil: Ich besuche nur die Sessions, die wirklich zu meinem Anliegen passen und treffe direkt die richtigen Ansprechpartner. Ohne kontinuierliche Weiterbildung geht es heute nicht mehr.

Christoph Krause beim Barcamp praktische Arbeit

DHA: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz im Handwerk sind zentrales Thema Ihrer Arbeit. Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung und welche Herausforderungen gilt es zu meistern, damit Handwerksbetriebe erfolgreich digital transformieren können?

Die Geschwindigkeit wird zunehmen. Der Erfolg liegt in der Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Teilen von Leistungen und die Demokratisierung von Daten werden wichtiger. Das Handwerk bleibt Handwerk – wir nutzen digitale Chancen dort, wo sie wirklich Sinn machen. Hierzu braucht es das detaillierte Wissen über Prozesse im Unternehmen. Nur wer fehlende Schnittstellen erkennt, kann den Kampf gegen Insellösungen führen. Die Kunst liegt in der Teilautomatisierung der Prozesse – ob mit oder ohne KI.

Christoph Krause beim Barcamp Interview

DHA: Eine abschließende Frage: Was möchten Sie Handwerksunternehmern mit auf den Weg geben, die noch zögern, sich mit den Themen Künstliche Intelligenz und Digitalisierung auseinanderzusetzen?

Denkt weit in die Zukunft. Ein Unternehmen, das auf digitale, automatisierte Prozesse und KI setzt, zieht Nachwuchs und Fachkräfte wie ein Magnet an. Es geht immer um die Frage: Gelingt es uns, als Unternehmen zukunftsfähig zu bleiben und dies nach außen zu kommunizieren? Ein solches Unternehmen lässt sich auch leichter verkaufen oder an die nächste Generation übergeben. Zögern hilft da wenig. Gerade KI bietet einen leichten Einstieg in das Thema Digitalisierung, da man recht schnell erste Ergebnisse testen kann.

DHA: Vielen Dank für das inspirierende Interview und die spannenden Einblicke in die Welt der digitalen Transformation im Handwerk. Es wird deutlich, dass die Chancen, die Künstliche Intelligenz und Digitalisierung bieten, vielfältig und greifbar sind. Insbesondere das Format der Barcamps zeigt, wie Zusammenarbeit und aktives Ausprobieren Innovationen im Handwerk vorantreiben können. Handwerksbetriebe, die diesen Weg einschlagen, haben eine vielversprechende Zukunft vor sich.

Profil Christoph Krause:
https://www.deutsche-handwerker-akademie.de/christoph-krause/